FWG Dierdorf e.V.
Freie Wählergruppe Dierdorf e.V.

Aktuelle Kurznachrichten

Leserbriefe an die Rhein-Zeitung

1. Leserbrief zum Artikel von Herrn Tenorth am 22.12.2023

Richtig ist, dass diese Wasserpreise ohne Diskussion im Verbandsgemeinderat am 7.12.2023 beschlossen wurden. Allerdings gab es im vorberatenden Werksausschuss durchaus Fragen und Beratungsbedarf, Herr Bürgermeister Seiler hätte das gegenüber der Rhein-Zeitung erwähnen sollen.

Die Preiserhöhungen für Wasser und Abwasser sind in Umfang und kurzzeitigem Zeitraum für die Kunden der Verbandsgemeindewerke ein Preisschock. Die Preise pro Kubikmeter für Alleinstehende bzw. 2-Personen Rentner-Haushalte sind durch die Erhöhungen der Grundgebühren in Verbindung mit niedrigeren Wasserabnahmen (im Vergleich zum Verwaltungs-Beispiel des 3-Personenhaushalts) noch größer.

Außer den genannten Gründen für die Preisexplosion sind besonders die anteiligen Kosten am neuen Verwaltungsgebäude in Höhe von 939.000 Euro zu nennen, die von den Kunden der Verbandsgemeindewerke zu stemmen sind.

Die Preissprünge wären noch extremer, wenn der aufgelaufene Verlust von 197.000 Euro der letzten Jahre nicht über den allgemeinen Verbandsgemeinde-Haushalt abgefangen würde. Das hilft aber auch nichts, weil die Prognosen für die Jahre 2025 und 2026 beim Wasser bei Minus 105.000 Euro und beim Abwasser bei Minus 75.000 Euro liegen. Wo die Hoffnung auf Gewinne liegt, bleibt ungeklärt.

Im Werksausschuss habe ich zum Beispiel angesprochen, bzw.gefragt, warum das Land für die Entwässerung der Oberfläche der Landesstraßen immer eine Rechnung von einem Wirtschaftsprüfer verlangt? Diese Spezial-Behandlung verursacht hohe Kosten! Unsere Gemeinden müssen aber die Berechnung der Verbandsgemeinde-Werke akzeptieren. Warum der Bund für die Entwässerung der Oberfläche der Bundesstrasse gar nichts bezahlt?

Warum jährlich anteilige Kosten in Höhe von ca. 5000 Euro für Datenübertragungen aus den Wassergewinnungsanlagen und Klärwerken anfallen und wann diese Verträge zuletzt überprüft worden sind? Warum wir uns nicht mehr Gedanken machen, unsere eigene Wasserförderung zu sichern und zu optimieren, ggfls. auch noch auszubauen?

Mir wurde mitgeteilt, dass die Bearbeitung meiner Anfragen und Klärung von Sachverhalten durch Rundschreiben untersagt wurden. Unterdrückung und Behinderung von Diskussionen und politischer Streitkultur ist aber der denkbar schlechteste Weg unsere Verbandsgemeinde-Werke wieder auf eine etwas solidere Basis zu stellen.

Bei dem derzeit erkennbaren "Weiter-So" müssen die Kunden sich zwangsläufig auf immer weitere, drastische Erhöhungen einstellen.

Rolf Scheyer, Dierdorf-Giershofen
Mitglied im Verbandsgemeinderat

Aus dem Werksausschuß:

In der Sitzung am 14.9. 2023 sieht der Vertreter der CDU und 1. Beigeordneter der VG, (H.D. Spohr) unsere Wasserversorgung auf 100 Prozent „Kreiswasser „ anwachsen!

Seine Begründung: Eigenförderung kostet 1,62 Euro pro m³, Kreiswasser aus dem Rhein-Uferfiltrat 1,39 Euro pro m³.

Bisher fördern wir – jahrlich schwankend – annähernd noch 40 Prozent aus unseren hiesigen Quellen.

Unser Vertreter Rolf Scheyer hat entgegnet:
Solche Entscheidungen werden in den Gremien der Verbandsgemeinde beraten, diskutiert und beschlossen und nicht von Einzelpersonen oder einer Partei. Die FWG ist in jedem Fall dafür, die eigene Wasserversorgung in dem Maß zu erhalten, wie es möglich ist.

Die Sicherung der eigenen Wasserversorgung entspricht aber auch den strategischen Zielen der Verbandsgemeinde-Werke zur Absicherung der Wasserversorgung in Krisenzeiten.


Gez. Rolf Scheyer, Giershofen 20.09.2023